Geschichte
Geschichte

Tradition

Wiltmann hat seine Wurzeln in der bäuerlichen Hausmacher-Tradition. Wurst und Schinken werden von jeher nach alten überlieferten Rezepturen hergestellt. Diese Rezepturen wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Bis heute fühlen wir uns dieser Tradition verbunden, die wir vom sorgfältigen Handwerk zur modernen Fertigungskunst weiterentwickelt haben.


Wichtige Stationen unserer Vergangenheit

1297

Erste Erwähnung der Familie Wiltmann im westfälischen Peckeloh.

Die Wurzeln der Familie Wiltmann reichen weit bis zum Ende des 13. Jahrhunderts zurück. Erstmals dokumentiert ist der Familienname im Jahr 1297 in einer Verkaufsurkunde des Bischofs von Osnabrück als der Hof in Peckeloh an das Kloster Marienfeld übergeht.

 

1786

Begründung der Hausmachertradition.

1786 wurde auf dem Hof Bramert ein neues Hofgebäude errichtet, das noch immer existiert und die Keimzelle des heutigen Unternehmens Wiltmann bildet.

Unter den Eichen und Buchen rund um den Hof mästete der Landwirt das Schlachtvieh. Geschlachtet wurde im Winter, und zwar in der bäuerlichen Deele. Zu den besonderen Spezialitäten der bäuerlichen Hausschlachtung gehörte die Herstellung von Speck, Schinken und Dauerfleischwaren, von Hof zu Hof je nach hauseigener, seit Generationen mündlich überlieferter Rezeptur eigenständig akzentuiert und vielfach für den Verkauf gedacht.

1887

Franz Wiltmann gründet die „Wiltmann Westfälische Fleischwarenfabrik“.

Im Jahr 1887 begann Franz Wiltmann mit der Verarbeitung und dem Versand von Fleischwaren nach industriellen und kaufmännischen Gesichtspunkten. Das Handwerk mündete in die Fabrikation: Der Gründer schaffte erste Maschinen an und trieb die rein handwerkliche Fertigung der Wurstwaren zur Produktion im industriellen Maßstab. Er läutete das Ende der auf Eigenbedarf ausgerichteten, mehrhundertjährigen bäuerlichen Hauswirtschaft bei Wiltmann ein.

1900

Deutsches Reichspatent für die „Schweinefalle“.

Selbst entwickelte Technologie verkörpert das mit einem Reichspatent geschützte „Schweinefalle-System Wiltmann“. Die Falle ermöglichte eine rasche, ruhige und für das Tier stressfreie Schlachtung. Der Vorgang des Schlachtens bedurfte mit der Schweinefalle nur noch eines Mitarbeiters. Zahlreiche Schlachthöfe übernahmen das System von Wiltmann.

1905

Verleihung der „Königlich-Preußischen Staatsmedaille“ beim ersten deutschen Schinkenwettbewerb in Berlin.

Der Gewinn der Staatsmedaille beim ersten Deutschen Schinkenwettbewerb 1905 und der „Großen Medaille“ für hervorragende Qualität ebenfalls 1905 markieren den Beginn der Markenpolitik. Treiber der erfolgreichen Unternehmensentwicklung waren in dieser ersten Epoche des Familienunternehmens die freie Verfügbarkeit von Schlachtvieh zu angemessenen Preisen, interne und externe technische Innovationen, neue Märkte und die Anfänge des Markendenkens.

1906

Installation des ersten Kühlaggregates

Die Lindesche Kühlmaschine ermöglichte ab 1906 statt der auf die kalten Wintermonate Oktober bis März beschränkten Wurstfertigung erstmals eine ganzjährige Produktion. Mit dieser Investition konnte Franz Wiltmann die Produktion auf einen Schlag mehr als verdoppeln.

1910

Ausbau der Fertigung.

Franz Wiltmann errichtete neben einer größeren Wursterei ein Pökelhaus, einen Kühlraum und einen Maschinenraum. Anschließend folgte ein Kesselhaus. Weitere neue technische Mittel, wie die Dampfmaschine, beschleunigten die industrielle Fertigung. 

1915

Wilhelm Kleine übernimmt die Unternehmensführung

1911 übergab Franz Wiltmann die Geschäftsführung an den bereits seit Jahren im Unternehmen an verantwortlicher Stelle tätigen Schwiegersohn Wilhelm Kleine. Er hatte die schwierigen Zeiten des ersten Weltkrieges und der politischen wie nachfolgenden wirtschaftlichen Umbrüche – Brände, Kriegsbewirtschaftung und völliges Erliegen der Produktion – zu meistern. Zeitweise produzierte das Unternehmen Margarine und Holzschuhe. 

Doch bereits 1922 erfolgten die ersten Erweiterungen und die Betriebe der Versmolder Fleischwarenindustrie blühten mit der boomenden Konjunktur auf.

 

1928

Die Marke Wiltmann erhält ihr erstes wiedererkennbares Markenbild.

1928 erhielten die Produkte von Wiltmann ihr erstes gesetzlich geschütztes Markenzeichen. Sicherheit und Qualität hatten nach dem Willen Wilhelm Kleines ausdrücklich Priorität. Sie waren die Grundlage weiteren Wachstums.

1937

50-jähriges Firmenjubiläum mit einem Sortiment von rund 20 Spezialitäten.

In den dreißiger Jahren verdoppelten sich die Schlachtzahlen. Entsprechend nahm der Absatz zu. Rund 100 Mitarbeiter beschäftigte Wiltmann zu dieser Zeit. Das Sortiment umfasste 20 Wurstsorten. Besonders die Dauerwurstwaren rückten immer mehr in den Mittelpunkt. Die Qualitätspolitik mit strengen Regeln für Rohstoffe und Verarbeitung war weiterhin Grundlage des jungen Markendenkens. So erfüllte Wilhelm Kleine erfolgreich die Anforderungen der Kunden und Verbraucher.

Die Landwirtschaftspolitik im Dritten Reich mit dem Ziel autarker Selbstversorgung hatte drastische Auswirkungen auf die Wurstfertigung von Wiltmann. Nach erheblichen Investitionen in den Ausbau der Fabrikationsanlagen ging das Volumen der Schlachttiere ab Mitte der 30er Jahre ständig zurück.

1942

Erwin und Günter Kleine übernehmen die Unternehmensführung

Die Gründerenkel Günter und Erwin Kleine übernahmen die Leitung der Firma und hatten die schwierige Phase der letzten Kriegsjahre und den völligen Zusammenbruch zu bewältigen. Fleisch war nicht mehr verfügbar – vorübergehend fertigte Wiltmann Gemüsekonserven. Die englische Militärverwaltung erteilte Wiltmann eine Produktionslizenz zur Verarbeitung von 300 Tonnen Fleisch pro Monat. Zwar war der Kauf von Schlachtvieh im Westfälischen nur vereinzelt möglich und erst ab 1949 lief die wieder errichtete Produktion auf vollen Touren. Bis dahin war in dieser schwierigen Zeit der landwirtschaftliche Betrieb Basis des Unternehmens.

ab 1948

Wirtschaftswunder und Markenführung

Die soziale Marktwirtschaft in der jungen Bundesrepublik ermöglichte das Wirtschaftswunder und rasch steigende Nachfrage nach Fleisch- und Wurstwaren. Zwischen 1948 und 1959 vervierfachten sich die Umsatzerlöse von Wiltmann; die Anzahl der Beschäftigten stieg ständig. Ende der 50er Jahre modernisierten Erwin und Günter Kleine die gesamte Produktion und bauten den Vertrieb bundesweit aus. 
1962 zählte das Unternehmen insgesamt 400 Mitarbeiter. Die Bedürfnisse im Nachkriegsdeutschland waren vom Massenkonsum bestimmt. Masse statt Klasse war das Motto. Erwin und Günter Kleine gingen einen anderen Weg und setzten von Anfang an auf den Aufbau einer Qualitätsmarke. Hochrangige Auszeichnungen – bereits in den 50er Jahren – dokumentieren das hohe Qualitätsniveau. Die Wiltmann-Erzeugnisse lernten die Verbraucher unter der Marke „Die gute Wiltmann“ kennen.

1958

Einführung der Original Wiltmann Salami

Wiltmann stellt erstmals die Original Wiltmann Salami vor. Sie ist heute seit über 50 Jahren am Markt vertreten und blieb in ihrem Charakter nahezu unverändert. Der Schlüssel ihres Erfolges liegt – natürlich – in der exzellenten Produktqualität. Sie ist erstklassig ausgereift, sichtbar mager, weist die passende Körnung auf und überzeugt vor allem durch ihren einzigartigen Geschmack.

1982

Die vierte Generation übernimmt die Geschäftsführung

Günter und Erwin Kleine hatten Fortbestand und Zukunft ihres Unternehmens stets im Blick. Gemeinsam mit ihren Schwiegersöhnen Jürgen Behrmann – bereits seit 1965 im Unternehmen – und Dr. Wolfgang Ingold starteten sie eine intensive Investitionsphase. Veränderungen in den Produktionsabläufen waren zwingend notwendig, um eine marktführende Produktqualität sowohl nach innen als auch nach außen realisieren zu können. 1982 übernahmen die Schwiegersöhne die Geschäftsführung.

1986

Ausbau des Unternehmens und Neupositionierung

In den 1980er Jahren erlebte das Unternehmen den bis dahin größten Umbau seiner Geschichte. Die Zufahrten wurden neu geschaffen, großzügige Rampen für die Be- und Entladung errichtet, das Kühlhaus erneuert und eine Lagerhalle neu gebaut. Zudem trat Wiltmann mit neuem Markenbild und einer neuen Positionierung auf – als „Marke für Genießer“.

1987

Wiltmann feiert das 100-jährige Firmenjubiläum

Passend zum 100. Unternehmensjubiläum erfolgte die Fertigstellung der neuen Rohwurstproduktion und des neuen Verwaltungsgebäudes. Auch im Hinblick auf die elektronische Infrastruktur entwickelte sich das Unternehmen prägnant: Ende der 1980er Jahre war Wiltmann der einzige Betrieb in der Branche, der alle Prozessstationen komplett online erfassen und damit die Herstellung lückenlos dokumentieren konnte.

1989

Eröffnung der „Gläsernen Produktion“

Mit der am 23. September 1989 durch den damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau eingeweihten „Gläsernen Produktion“ setzt Wiltmann auf ein Maximum an Transparenz in der Produktion – bis heute einzigartig in Europa.

 

1994

Ausweitung der Distribution

Wiltmann beginnt, seine Produkte in die gesamte Europäische Union zu liefern.

 

1997

Entwicklung des Wiltmann Genießer-Tellers

Mitte der 1990er Jahre entschied die Unternehmensleitung, vorgeschnittene Ware für das Selbstbedienungs-Regal zu fertigen. Selbstverständlich in allerhöchster Qualität. Der Genießer-Teller – bis heute zusammen mit der Original Wiltmann Salami prägend für unseren Markenauftritt – war geboren.

2007

André Behrmann wird Geschäftsführer

Mit André Behrmann ist die fünfte Generation der Wiltmanns bereits 1998 ins Unternehmen eingezogen. In der Nachfolge seines Vaters Jürgen Behrmann ist er seit 2007 als Geschäftsführer für die Ressorts Produktion und Technik verantwortlich.

 

2008

Wiltmann feiert Jubiläum: 222 Jahre Hausmacher-Tradition

Im Jahr 1786 begann man auf dem Bramert-Hof mit der Herstellung von Speck und Schinken in Hausmacher-Tradition. Aus dieser Zeit erhalten geblieben ist das alte typisch westfälische Bauernhaus, das noch heute auf unserem Firmengelände in Peckeloh steht.

2012

Wiltmann feiert Jubiläum: 125 Jahre Marke

125 Jahre ist es her, dass Franz Wiltmann die bäuerliche Hausmachertradition professionalisierte und den Grundstein für das heutige Fleischwarenunternehmen Wiltmann legte.

 

2015

Fertigstellung des Wiltmann Forums

Als Erweiterung der „Gläsernen Produktion“ entsteht das Wiltmann Forum – ein gläserner Rundbau, ausgestattet mit Kunstwerken von Otmar Alt. Erste Station für Führungen durch die „Gläserne Produktion“, Veranstaltungsraum und Forum für Informationen, Fragen und Gespräche.

 

2017

Dr. Ingmar Ingold wird Geschäftsführer

Mit Dr. Ingmar Ingold tritt ein zweiter Vertreter der fünften Generation in die Geschäftsführung des Unternehmens ein. In der Nachfolge seines Vaters Dr. Wolfgang Ingold verantwortet er die Bereiche Verwaltung und Vertrieb.


Die Wiltmann Chronik

Was hat Margarine mit Wurst zu tun? Und warum war Wiltmann in Mexiko in aller Munde? Tauchen Sie ein in die spannende und wechselhafte Geschichte unseres Unternehmens!

Download Wiltmann Chronik (PDF)

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